Proverbs 29

Wer sich verhärtet, wird plötzlich zerschmettert

Dieser Vers ist eine Warnung davor, in der Sünde zu verharren und Zurechtweisungen zur Buße zu missachten. Zurechtweisungen können beispielsweise Eltern geben oder die Regierung. Auch Gott kann zurechtweisen, indem Er einen Unfall zulässt. Durch alle diese Zurechtweisungen will Er an das Gewissen appellieren. Das zeigt deutlich die Geduld Gottes. Er richtet nicht sofort, sondern ruft den Menschen zur Buße auf. Jede Zurechtweisung, die Er zulässt, ist ein Aufruf dazu.

Wer aber „den Nacken verhärtet“ und darin beharrt, wer nicht hört und sich gegen Zurechtweisungen sträubt oder meint, dass alles nicht so schlimm sei, „wird plötzlich zerschmettert werden ohne Heilung“. Der Ausdruck „den Nacken verhärtet“ erinnert an einen Ochsen, der seinen Hals nicht unter das Joch beugen will. Auf einen Menschen angewandt, weist das auf jemanden hin, der trotz unzähliger Versuche, ihn zu überzeugen, das tut, was in seinem eigenen Interesse liegt. So entsteht schließlich eine Situation, in der keine Heilung mehr möglich ist: „Aber sie verspotteten die Boten Gottes und verachteten seine Worte und verhöhnten seine Propheten, bis der Grimm des HERRN gegen sein Volk stieg, dass keine Heilung mehr war“ (2Chr 36:16).

Dieser Vers enthält auch die ernste Botschaft an den Sünder, dass die Zeit sich zu bekehren begrenzt ist. „Siehe, jetzt ist die wohlangenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils“ (2Kor 6:2). Gottes Geduld ist groß, Umkehr ist heute immer noch möglich. Das endet aber plötzlich, und dann ist es für immer zu spät. Es wird dann keine zweite Chance mehr geben (2Thes 2:11).

Ein fröhliches oder seufzendes Volk

„Wenn die Gerechten sich mehren“, wenn sie an die Macht kommen und das Land regieren, „freut sich das Volk“ über das wohltätige Handeln der Regierung. Gerechte Gesetze werden erlassen und Ungerechtigkeit wird bestraft. Die Gottlosen werden gerichtet und können ihren schlechten Einfluss nicht mehr ausüben. Die Regierung Salomos war solch eine wohltätige Regierung, die das Volk erfreute: „Juda und Israel waren zahlreich, wie der Sand, der am Meer ist, an Menge; sie aßen und tranken und waren fröhlich“ (1Kön 4:20).

Der Gegensatz zu einem bösen Regenten ist groß. Solch ein Herrscher regiert wie ein Tyrann. Er unterdrückt das Volk und nutzt es aus, besonders die Gottesfürchtigen unter dem Volk. Böses wird belohnt und gefördert. Ungerechtigkeit regiert, weil Gott und sein Wille nicht beachtet werden. Es gibt keine Freude im Volk, nur ein Seufzen über all das Elend.

Glück und Unglück des Volkes hängen vom Herrscher ab. So ist es auch im Leben eines Menschen. Wenn ein Mensch nach dem Willen Gottes lebt, indem er gerechten Grundsätzen folgt, lebt er ein fröhliches und dankbares Leben. Das ist das Vorrecht der Gläubigen. Aber wenn ein Mensch nach gottlosen Grundsätzen lebt, so seufzt er unter der riesigen Last seiner Sünden, die ihn niederdrücken. Er kann davon befreit werden, wenn er sich dem Herrn Jesus unterwirft.

Den Vater erfreuen oder sein Vermögen zugrunderichten

In diesem Vers geht es um die göttliche Weisheit, aber als etwas, was man liebt. Es geht nicht in erster Linie um die Frage der Führung im Leben durch Weisheit, sondern um die Haltung des Herzens gegenüber der Weisheit. Diese Haltung wird von der Liebe bestimmt. Wenn der Vater diese Haltung bei seinem Sohn sieht, freut er sich. Er stellt fest, dass seine Erziehung eine Wirkung hat, nicht nur auf sein praktisches Leben, sondern der Sohn liebt die Weisheit.

In der zweiten Verszeile folgt der Gegensatz, hervorgehoben durch das Wort „aber“. Die Liebe zur Weisheit wird hier dem Umgang mit Huren gegenübergestellt und nicht, wie wir erwartet hätten, dem Umgang mit Toren. Gewöhnlich wird der Weise dem Toren gegenübergestellt. Aber hier geht es um die Liebe. Der Umgang mit Huren ist die Erfahrung einer Ersatz-Liebe, einer falschen Liebe. Dabei bekommt man nichts und verliert alles; aller Besitz schwindet dahin (Lk 15:30).

Eine der ersten Lektionen, die zur Erziehung gehört, ist die, sich von Huren fernzuhalten. In der heutigen Zeit gilt das besonders für die Pornographie. Die Warnungen in Bezug auf diese Gefahr kommen ausführlich im ersten Teil dieses Buches zur Sprache (Sprüche 1–9). Hier sehen wir, dass es unsere Aufgabe ist, unseren Kindern die Liebe zur Weisheit beizubringen. Das wird sie davor bewahren, mit Huren und Pornographie umzugehen, wodurch sie ihren Besitz und sogar ihr Leben verlieren können.

Einem Land Bestand geben oder es herunterbringen

„Ein König“, der das Recht handhabt, „gibt … dem Land Bestand“. Wenn ein König gerechte Gesetze erlässt und aufrechterhält, verschafft er seinen Untertanen Frieden und Wohlfahrt. Auf diese Weise sorgt er auch dafür, dass ihr Besitz in Sicherheit ist. Gott ist der König, der das Volk Israel für ewig bestehen lässt (2Chr 9:8) durch das Recht, das Salomo ausübt. Das Leben im Land eines solchen Königs ist ein Fest für alle Untertanen, denn jeder genießt dieses Vorrecht. Im zukünftigen Friedensreich wird der Herr Jesus der König sein.

Geschenke anzunehmen, oder wie es auch übersetzt werden kann, „eine hohe Besteuerung“, ist rechtswidrig. Ein König, der das tut, übt starken Druck auf seine Untertanen aus. Das führt zu Unzufriedenheit und Armut. Da ist niemand mehr glücklich. Die Einheit geht verloren. Das Land wird auseinandergerissen und zerstört. Ein König, der sein Volk unter starken (Steuer-)Druck brachte, war Rehabeam, der Sohn Salomos. Das führte zur Teilung des Reiches Israel (1Kön 12:1-19).

Fallstricke

Schmeichelei ist wie ein Netz, mit dem man Tiere fängt (Spr 29:5). Sie ist Manipulation, weil ihr Ziel darin besteht, eine Person für seine eigenen Interessen zu missbrauchen, statt sie zu ehren. Der „Nächste“, dem man schmeichelt, kann darüber entzückt sein und unbemerkt unter die Macht des Schmeichlers geraten. So hat er sich im Netz verfangen, das „ein Mann … vor seine Tritte“ ausgebreitet hat, und der Schmeichler hat sein Ziel erreicht.

Der Vers handelt vom Schmeichler, nicht von der Person, der geschmeichelt wird. Er enthält natürlich auch eine klare Warnung, sich nicht durch Schmeichelei einnehmen zu lassen. Schmeichelei ist ein geheucheltes Kompliment. Wenn uns geschmeichelt wird, weckt das den in uns schlummernden Hochmut. Die gestreichelte Eitelkeit trägt dazu bei, dass wir dem Schmeichler glauben. Schmeichelei bedeutet wörtlich „jemanden erweichen“.

„Ein böser Mann“ ist in seiner eigenen Übertretung gefangen (Spr 29:6). Seine Übertretung ist ein Fallstrick, aus dem er sich nicht selbst befreien kann. Weil er ein böser Mann ist, ist sein Vergehen kein Zwischenfall, sondern ein sich wiederholendes Ereignis. Er kann nicht anders, es liegt an ihm, an seiner bösen Natur, woran er festhält und durch die er festgehalten wird.

Im Gegensatz zu einem bösen Mann, freut sich „der Gerechte“ über die Sicherheit und den Frieden, die er genießt. Der Gerechte fürchtet keinen Fallstrick, er jubelt und ist fröhlich. Er ist glücklich und frei, seine Freude darüber auszudrücken, was Gott ihm gegeben hat und noch geben wird. Der Gerechte hat die Quelle seiner Freude in Gott.

Das Recht der Geringen erkennen

„Der Gerechte“ ist hier ein Richter. Ein gerechter Richter will wissen, weshalb ein Gerichtsfall gegen einen Geringen eröffnet wird. Die Geringen liegen ihm am Herzen, weil sie Gott am Herzen liegen. Deshalb ist er bereit, sich in ihren Fall zu vertiefen. Auch uns müssen die Geringen am Herzen liegen. Der Apostel Paulus gibt uns dafür ein Beispiel: „... nur dass wir der Armen gedenken sollten, was ich mich auch zu tun befleißigt habe“ (Gal 2:10).

Der Gottlose hat keine Erkenntnis in Bezug auf die Geringen oder Armen. Er will sich nicht für sie einsetzen, denn er hat nicht das geringste Interesse an ihnen. Auch lassen ihn die Ungerechtigkeiten kalt, die den Geringen angetan werden. Ganz im Gegenteil, er handelt an den Geringen ungerecht, weil es ihm nur auf seinen eigenen Vorteil ankommt.

Zornige Toren gegenüber ruhigen Weisen

Das Wort „Spötter“ (Spr 29:8) lässt uns an korrupte Stadtregenten denken (Jes 28:14). Sie spotten über das Gesetz und die Gerechtigkeit. Sie beraten sich nicht und regieren die Stadt willkürlich. Sie halten keine Versprechen ein und machen sich über den Dienst für Gott lustig. Dieses Verhalten spaltet die Gesellschaft und setzt eine Stadt geistlich gesehen in Brand. Das Feuer der Rebellion und Entzweiung bricht aus, und es gibt niemanden, der es löscht. Diese Leute schüren das Feuer, sie entfachen Streitigkeiten. Spötter sind eine Geißel für die Gesellschaft.

In der zweiten Verszeile – sie beginnt mit einem „aber“, was darauf hinweist, dass ein Gegensatz folgt – wird beschrieben, was „Weise“ tun. Sie schüren nicht den Streit, sondern setzen sich für Frieden und Harmonie in der Gesellschaft ein. Durch den Frieden, den sie verbreiten, wenden sie den Zorn Gottes und der Menschen ab. Ein Beispiel findet sich in der Geschichte der Rebellion Schebas, der sich in einer Stadt verschanzte. Da war eine weise Frau, die die Zerstörung der Stadt verhinderte (2Sam 20:14-22).

Es ist verlorene Zeit, zu versuchen, einen Streit mit einem Toren zu schlichten (Spr 29:9). Die Chance, dass ein Tor einen Rechtsstreit aufrichtig führt, ist ausgeschlossen. Man kann zwei Reaktionen von ihm erwarten, die wirklich nichts zu einer Lösung des Streitfalls beitragen. Die eine ist, dass er sich erzürnt, vor Erstaunen große Augen macht und zu fluchen beginnt. Die andere ist, dass er in lautes Gelächter ausbricht, weil er findet, dass die gegen ihn vorgebrachte Anklage lächerlich ist.

Ein Tor folgt seinen Gefühlen und nicht seinem Verstand. Er denkt nicht nach, sondern macht seinen Gefühlen sofort Luft, wie sie auch sein mögen. Einmal windet er sich heraus, ein anderes Mal zieht er alles ins Lächerliche. Aber er bringt die Angelegenheit nicht zur Ruhe. Dazu fehlt es ihm an Verstand.

„Blutmenschen“ sind blutrünstige Menschen, die den tiefen Drang haben, jemanden zu töten (Spr 29:10). Der Hass solcher Menschen richtet sich gegen „den Unsträflichen“. Kain ist dafür ein Beispiel, er war solch ein blutrünstiger Hasser. Er tötete seinen unsträflichen Bruder (1Mo 4:5-8; 1Joh 3:12; 13). Blutmenschen können die Unsträflichen nicht ertragen. Die Finsternis erträgt das Licht nicht, sondern hasst es. Deshalb haben die religiösen Führer den Herrn Jesus getötet.

„Die Aufrichtigen“ stehen im Gegensatz zu den Blutmenschen, was das Wort „aber“ am Anfang der zweiten Verszeile deutlich macht. Sie sind nicht darauf aus, jemandem das Leben zu nehmen, sondern bemühen sich, den anderen zu bewahren, selbst wenn es sich wie hier um Blutmenschen handelt. Der Herr Jesus hat uns gelehrt, denen Gutes zu tun, die uns hassen (Lk 6:27), damit sie zur Bekehrung kommen.

„Der Tor“ ist ein Sklave seiner eigenen Gedanken und Gefühle (Spr 29:11). Er hat keine Kontrolle darüber, sondern sie kontrollieren sein Leben. Sein Geist ist ein offenes Gefäß, in das alles ungefiltert hineinkommt und aus dem alles ungefiltert wieder herausgeht. Er kennt keine Beschränkungen. Wenn er sich über etwas aufregt, so kann er nicht anders, er muss es die ganze Welt lautstark wissen lassen. Ohne danach gefragt zu werden, gibt er überall seine Meinung über alles Mögliche zum Besten, ganz davon überzeugt, dass er weiß, wovon er redet. Sein Mangel an Selbstbeherrschung führt ihn zu dem größtmöglichen Unsinn, ohne dass er es überhaupt bemerkt.

„Der Weise“ hingegen wird sich nicht von seinen Impulsen leiten lassen. Er hält seinen Geist im Zaum, er hält ihn ruhig. Deshalb platzt er nicht mit allem heraus, was er denkt, sondern wartet den richtigen Moment ab. Seine Selbstbeherrschung kommt nicht von ihm selbst, sondern von dem Geist. Der Tor kennt kein vom Geist geführtes Leben, der Weise kennt es sehr wohl.

Schlechte Beispiele erzeugen schlechte Nachfolger

Wenn „ein Herrscher“ dem Rat von Lügnern folgt, beurteilt er die Lage falsch und trifft daher falsche Entscheidungen. Lügen werden oft denen gegenüber geäußert, die sie gern hören. Ein Herrscher dieser Art macht klar, dass er sich nicht von den Gesetzen Gottes leiten lassen will und auch nicht nach Gottes Willen fragt.

Indem er „auf Lügenrede achtet“, als wäre sie Wahrheit, veranlasst er sein Volk, „gottlos“ zu sein und die Wahrheit zu beseitigen. König David war kein solcher Herrscher. Er sagte: „Wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen“ (Ps 101:7).

Der Charakter eines Herrschers hat großen Einfluss auf das Volk. Menschen, die Autorität ausüben, wie Herrscher und Eltern, sind – ob sie wollen oder nicht – Rollenvorbilder für die, die ihnen untergeordnet sind.

Der HERR erleuchtet die Augen

Ganz gleich, was der soziale Status oder die Lebensumstände einer Person sind, jeder Mensch verdankt sein Leben Gott. Dass Gott Menschen die Augen erleuchtet, bedeutet hier, dass Gott ihm das Licht des Lebens gibt (Hiob 33:30; Ps 13:4). Weiter bedeutet der Ausdruck auch, dass Gott ihm die Möglichkeit gibt, Dinge wahrzunehmen. Dabei geht es nicht so sehr um das Sehen mit den natürlichen Augen, sondern mit den geistlichen Augen.

Sowohl der Arme als auch der Bedrücker oder der Reiche erhalten Licht, um ihre Situation zu beurteilen. Gott gibt ohne Ansehen der Person. Die Frage ist, was jeder mit dem Licht tut, das ihm geschenkt worden ist. Der Arme darf sehen, dass er reich in Gott ist und soll sich seiner Hoheit rühmen, die er vor Gott hat (Jak 1:9). Der Reiche, der den Armen bedrückt, kann sehen, dass er keinen Grund hat, sich seines Reichtums und dessen Missbrauchs zu rühmen. Vielmehr sollte er sich bewusst sein, wie arm er vor Gott ist, wenn er seinen Reichtum missbraucht, um den Armen zu unterdrücken (Jak 1:10; Jak 5:1-6).

Wahrheit befestigt den Thron auf ewig

„Ein König, der … in Wahrheit richtet“, wird sich vor allem dafür einsetzen, dass die „Geringen“ in Wahrheit gerichtet werden. Es zeigt seinen noblen Charakter darin, dass er besonders darauf achtet, dass die sozial schwachen Menschen Recht erfahren. Er verhilft allen zum Recht, doch besonders den Geringen. Gott wird dafür sorgen, dass der Thron eines Königs, der auf diese Weise regiert, ewig feststeht.

Der Herr Jesus ist der einzige König, auf den das völlig zutrifft. Er wird die Geringen in Wahrheit richten, indem sie ins Friedensreich eingehen. Sein Thron wird auf ewig feststehen (Dan 2:44).

Gute Erziehung und fehlende Erziehung

Spr 29:15 gehört zu den Sprüchen, die auf Zucht als Mittel der Erziehung bestehen, und zwar mit einem klaren Beweggrund (Spr 10:13; Spr 13:24; Spr 22:8; 15; Spr 23:13; 14; Spr 26:3). Zucht bewirkt, dass das Kind weise wird. Weisheit kann man nicht erben. Sowohl körperliche Zucht, die „Rute“, als auch geistliche Zucht, die Bestrafung, „geben Weisheit“, das heißt, dass sie dazu beitragen, dass ein Kind weise wird. Wenn das Kind auf die Zucht hört (vgl. Mich 6:9), lernt es, im Leben gute Entscheidungen zu treffen.

Wer seinem Kind Zucht vorenthält, überlässt es sich selbst. Solch ein Kind kann tun und lassen, was es will und bekommt, was es sich wünscht. Das heißt auch, dass es der Herrschaft seiner eigenen sündigen Natur ausgeliefert ist, seinem aufsässigen Willen, einer bösen Welt und dem Teufel. Ohne Führung und Korrektur wird das Kind ein Leben führen, das „seiner Mutter Schande“ bereitet.

Dass hier gesagt wird, dass die Mutter Schande erfährt, hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass sie die meiste Zeit für die Erziehung eingesetzt hat. Sie ist auch viel feinfühliger gegenüber dem Leid, das das Kind sich selbst zufügt. Das bedeutet nicht, dass der Vater nicht beschämt wird oder dass er mit der Erziehung nichts zu tun hätte. Es ist möglich, dass der Vater der Hauptgrund für die falschen Entscheidungen des Kindes ist, weil er nie Rute noch Zucht gebrauchte. Adonija war ein sich selbst überlassener junger Mann, weil sein Vater David „ihn, solange er lebte, nicht betrübt“ hatte (1Kön 1:6).

Spr 29:16 steht zwischen zwei Versen, die von der Erziehung handeln. In diesem Vers haben wir eine Beschreibung der Folgen, die entstehen, wenn es an einer guten Erziehung mangelt. Laxheit in der Erziehung ist die hauptsächliche Ursache für soziale Katastrophen. Wir sehen das in der Welt. Die Autorität der Eltern verschwindet, und die Folge ist, dass „die Gottlosen sich mehren“, so dass auch „die Übertretung“ sich mehrt: „Je zahlreicher sie geworden sind, desto mehr haben sie gegen mich gesündigt. Ich werde ihre Herrlichkeit in Schande verwandeln“ (Hos 4:7).

„Die Gerechten“ leiden unter dieser Situation. Sie leiden, wie Lot gelitten hat, indem sie die Ungerechtigkeit sehen (2Pet 2:7; 8), und sie leiden auch durch das, was die Gottlosen zu ihnen sagen und ihnen antun. Doch ganz gleich, wie zahlreich die Gottlosen und ihre Missetaten werden, die Gerechten werden triumphieren. Gott wird dafür sorgen, dass die Gottlosen zu Fall kommen und die Gerechten zusehen und sich darüber freuen, dass „es einen Gott gibt, der auf der Erde richtet“ (Ps 58:10; 11; Ps 37:34).

Ein Kind, das Gehorsam gelernt hat, wird seinen Eltern Ruhe verschaffen (Spr 29:17). Das gilt nicht nur für die Eltern, sondern auch für seine ganze Umgebung. Hier haben wir noch eine weitere Ermunterung für Eltern, ihre Kinder zu züchtigen. Sie müssen sie den Gehorsam lehren (Spr 19:18). Die Folge davon ist für die Eltern innere Ruhe und eine sichtbare Freude im Zusammenleben.

Der Elternteil, der seinem Kind keinen Gehorsam beibringt, weil es ihn schmerzt, Zucht auszuüben, und der deshalb diesen Schmerz lieber vermeiden will, wird später einmal den Schmerz der Vernachlässigung zu spüren bekommen. Zahlreiche schlaflose Nächte sind die Folge, weil das Kind schließlich in der Gosse oder im Gefängnis landet. Das ist eine beständige Quelle der Sorge und der Unruhe. Da gibt es keine Ruhe für das Herz und nichts, an dem sich die Seele erfreuen kann. Wir sollten diese Eltern nicht scharf verurteilen, sondern für sie und ihre Kinder beten.

Kein Gesicht, sondern das Gesetz

Dieser Vers bezieht sich auf zwei Formen göttlicher Offenbarung: „Gesicht“ und „Gesetz“. Ein Gesicht ist eine Botschaft Gottes, die Er einem Propheten gibt, damit dieser sie an das Volk weitergibt (Hos 12:11). Es gibt dazu viele Beispiele im Alten Testament. Die Propheten Daniel, Amos und Sacharja, um nur einige zu nennen, hatten verschiedene Gesichte. Aber in den Tagen Elis waren Gesichte nicht häufig (1Sam 3:1). Das war während der Zeit der Richter, als „jeder tat, was recht war in seinen Augen“ (Ri 17:6; Ri 21:25). Das Volk war „ohne wahren Gott“ (vgl. 2Chr 15:3).

Das ist auch der Fall in den ehemals christlichen westlichen Ländern, in denen wir leben. Die Menschen leben mehr und mehr ohne den wahren Gott, weil sie das Wort Gottes ablehnen und weil liberale Theologen sie von Gott abhalten (vgl. 2Chr 28:19). Verderbtheit und Gewalt nehmen überhand.

Wenn das Volk als Ganzes zügellos geworden ist, kommt es auf die persönliche Treue an. Das ist die Botschaft der zweiten Verszeile. Wenn es auch keine göttlichen Offenbarungen an Propheten mehr gibt, so ist es dennoch möglich, sich an das Gesetz zu halten. Wer das tut, ist „glückselig“.

Wenn alles in Verfall gerät, so bleibt doch das Wort Gottes die Richtschnur für das Leben jedes einzelnen Gläubigen. Gott schätzt und belohnt jeden, der sein Wort als Richtschnur befolgt. Solche treuen Gläubigen, die von Weisen unterwiesen worden sind und die Unterweisung angenommen haben, sind durch ihren gehorsamen Lebenswandel ein Weckruf für die Untreuen unter dem Volk, zum Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes zurückzukehren.

Die Beziehung Arbeitgeber – Arbeitnehmer

Es genügt nicht, einem Knecht allein durch Worte Gehorsam beibringen zu wollen (Spr 29:19). Es gibt keinen vollkommen gehorsamen Knecht. Das war allein der Herr Jesus. Ein Knecht oder Arbeitnehmer muss lernen zu gehorchen, weil er von Natur ungehorsam ist. Und Ungehorsam muss nicht allein mit Worten bestraft werden, sondern auch mit anderen spürbaren Zuchtmitteln. Dabei können wir an die Strafe denken, dass es kein Essen gibt oder das zeitweise Vorenthalten gewisser Vorrechte.

Wenn es an spürbarer Zucht fehlt, wird der Knecht das machen, was er will. Sein Meister oder Arbeitgeber mag reden und befehlen, was er will, er reagiert nicht. Er hört zwar, was von ihm verlangt wird, und versteht es auch, aber er tut es einfach nicht, weil er keine Lust dazu hat oder weil es ihm sonst irgendwie nicht passt.

In der Familie (Spr 29:17) und in der Gesellschaft ist es wichtig, dass den Menschen Gehorsam beigebracht wird. Ein Mensch muss der Autorität von Eltern, Arbeitgebern, Obrigkeit und vor allem Gott gegenüber gehorchen. Wer nicht gelernt hat, in den irdischen Beziehungen gehorsam zu sein, wird sich auch Gott nicht unterwerfen wollen und als ernste Folge davon ewige Strafe erleiden.

Der Christ ist ein Sklave Christi und muss daher Gehorsam lernen. Im Wort Gottes erfährt er, was Christus von ihm erwartet. Nun ist der Christ seinem Meister nicht immer gehorsam, was dazu führt, dass Christus ihn aus Liebe züchtigen muss (vgl. Off 3:19). Auf diese Weise bringt Er ihn dazu, seinen Willen zu tun.

Da Spr 29:20 zwischen zwei Versen liegt, die von Knechten handeln, können wir diesen Vers zuerst einmal mit diesem Thema verbinden, ohne eine weitere Anwendung auszuschließen. Ein Mann, der nur zu seinem Knecht spricht, aber keine Antwort bekommt (Spr 29:19), verliert seine Geduld und ist „hastig … in seinen Worten“. Das gilt für alle zwischenmenschlichen Beziehungen.

Wer aus Ärger reagiert, handelt impulsiv und übereilt. Nicht gelegentlich, sondern gewohnheitsmäßig. Wer immer nur redet, mag in diesem Tun seine Stärke sehen, doch er ist dafür blind, dass das seine Sünde ist. Wenn er nicht gehört wird, wird er noch mehr Worte gebrauchen. Er ist sich seiner Sache so sicher, dass er gar nicht darüber nachdenkt, sich raten oder korrigieren zu lassen. Wir werden aufgefordert, langsam zum Reden zu sein (Jak 1:19).

Es ist besser, mit einem Toren zu tun zu haben, als mit einem schnellen Redner. Es besteht mehr Hoffnung für einen Toren, dass er etwas Gescheites sagt, als für jemanden, der voreilig und unbedacht daherredet. Es ist ein sicheres Zeichen dafür, dass ein schneller Redner ein hoffnungsloser Fall ist. Solch ein Mensch hat keine Zeit zum Zuhören. Einem Toren mag es an Weisheit fehlen, doch nimmt er sich dann und wann die Zeit, um zuzuhören.

Wie in Spr 29:19, so liegt der Fehler auch in Spr 29:21 beim Meister. Hier liegt sein Fehler darin, dass er seinen Knecht verwöhnt. Dadurch vermittelt er ihm den Eindruck, dass er kein Sklave sei, sondern ein Familienmitglied. Man würde von ihm erwarten, dass er dafür dankbar ist, aber das Gegenteil ist der Fall. Wer seinen Knecht verwöhnt, nährt gewisse Erwartungen bei ihm, vielleicht, dass er am Erbe beteiligt wird. Wenn das dann nicht geschieht, ist er undankbar.

Solche unbegründeten Erwartungen sind die Folge von Unausgewogenheit. Dafür ist der Meister verantwortlich. Er muss dafür sorgen, dass die Beziehung zwischen Meister und Sklave (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) respektiert wird, wie es sich gehört. Der Chef muss dem Angestellten sagen, was er zu tun hat. Das hat nichts mit Herrschsucht zu tun, sondern mit der Anerkennung der von Gott eingesetzten Autoritätsverhältnisse.

Zorn, Wut und Stolz gegenüber der Demut

Wo immer „ein zorniger Mann“ auftritt, kommt es zu Zank (Spr 29:22). Er erregt ihn, er entfacht ihn durch seinen unbegründeten Zorn. Dieser tritt nicht zweitweise auf, sondern er beherrscht ihn. Ganz gleich, ob er sich in der Familie, am Arbeitsplatz oder anderswo aufhält, er erscheint überall als ein zorniger Mann.

Sein Auftreten ruft Widerstand hervor. Seine Umgebung nimmt das nicht hin, und so kommt es zum Streit. Wenn er in Wallung gerät, rastet er nicht sporadisch aus, sondern ist „reich an Übertretungen“. Jeden, der in seine Nähe kommt, schnauzt er an und behandelt ihn unhöflich. So häuft er sich seine Übertretungen auf.

Ein hitziger Mensch ist seinen Emotionen und Begierden ausgeliefert. Er ist ein unbeherrschter Egoist. Um andere Menschen kümmert er sich nicht. Daraus folgt unweigerlich, dass er „reich an Übertretung“ ist, sowohl gegen seinen Nächsten als auch gegen Gott.

Ein zorniger Mann (Spr 29:22) ist auch ein stolzer Mann (Spr 29:23). Zorn ist eine Eigenschaft Gottes, den Er aber in vollkommen gerechter Weise ausübt (Joh 3:36; Röm 1:18). Wer eigensinnig zornig ist, denkt, dass er über andere und über jede Form von Kritik erhaben ist. Damit stellt er sich an Gottes Stelle. Gott „wird ihn erniedrigen“. Er wird es beim kommenden Gericht tun, aber es geschieht auch schon auf der Erde. Hochmütige Menschen werden immer wieder durch ihre Umgebung erniedrigt.

Gegenüber dem zornigen, hitzigen und stolzen Menschen steht der, der „demütig ist“. Das ist nicht jemand, der nur eine demütige Haltung hat, sondern jemand, der innerlich demütig ist. Ihm geht es nicht um seine eigene Ehre, sondern um die Ehre Gottes. Deshalb ehrt Gott ihn (1Sam 2:30). Wer demütig ist, den ehrt Gott. Diese Ehre besteht darin, dass Gott in ihm Wohnung macht und ihm die Fülle eines Lebens in Gemeinschaft mit Ihm schenkt (vgl. Jes 57:15).

Demut ist nicht falsche Bescheidenheit, sondern die Anerkennung, dass alles, was wir sind, tun oder empfangen, der Güte Gottes zu verdanken ist. Der Demütige lebt in der Gegenwart Gottes.

Wer mit einem Dieb teilt, hasst seine Seele

„Wer mit einem Dieb teilt“, ist dessen Handlanger. Jeder, der sich mit einem Dieb einlässt, „hasst seine eigene Seele“. Sich selbst hassen ist das Gegenteil davon, sich selbst zu lieben. Er ist in einer Situation, die sein Leben ruiniert. Wenn er zusammen mit dem Dieb gefasst wird, muss er gegen den Dieb aussagen und auch gegen sich selbst. Der Richter verhört ihn unter Eid, das macht er durch Fluch deutlich: „Und wenn jemand dadurch sündigt, dass er die Stimme des Fluches hört, und er war Zeuge, sei es, dass er es gesehen oder gewusst hat – wenn er es nicht anzeigt, so soll er seine Ungerechtigkeit tragen“ (3Mo 5:1).

Der Handlanger hingegen schweigt, weil er Angst davor hat, dass der Dieb sich an ihm rächt. Ebenso fürchtet er, vom Richter verurteilt zu werden. So zeigt er es nicht an, er sagt nicht aus, sondern schweigt. Das macht ihn in zweifacher Hinsicht schuldig: seine Hilfe dem Dieb gegenüber und seine Weigerung, auszusagen.

Wer mit Kriminellen befreundet ist, gerät leicht in Versuchung, an Verbrechen teilzunehmen, ohne dafür die Hauptverantwortung zu tragen. Mit Kriminellen zu gehen und an ihrer Beute teilzuhaben bedeutet, sein Leben zu hassen. Du riskierst dein Leben für ein wenig Ablenkung, Spannung, Besitz. Dann bist du sehr dumm und kurzsichtig.

Menschenfurcht oder dem HERRN vertrauen

In Spr 29:25 gibt es zwei Gegensätze. Der eine ist ein Mensch, der sich von Menschenfurcht leiten lässt, und der andere ein Mensch, der auf Gott vertraut. Der zweite Gegensatz zeigt die Folgen des ersten Gegensatzes. Menschenfurcht legt einem Menschen „einen Fallstrick“, während der, der auf den HERRN vertraut, „in Sicherheit gesetzt“ wird.

Menschenfurcht bedeutet, dass du dein Leben auf das abstimmst, was andere sagen. Menschliche Meinungen beherrschen und kontrollieren dein Leben. Dein Verhalten wird bestimmt durch die Umgebung, mit der du gut Freund bleiben willst. Das aber hindert dich daran, du selbst zu sein oder für die Wahrheit einzustehen oder das zu tun, was Gott will. Menschenfurcht funktioniert wie ein Fallstrick, sie beraubt den Menschen seiner ganzen Freiheit, selbständig Entscheidungen mit dem Herrn zu treffen. Die Vorstellung, was andere davon halten, ist maßgebend für deine Entscheidungen. So wird jemand zum Gefangenen menschlicher Meinungen, weil sein Handeln beherrscht oder begrenzt wird von Menschen, die man fürchtet.

Es ist viel besser, auf Gott zu vertrauen, denn dann bist du sicher, unerreichbar hoch. Dann stehst du über dem, was Menschen von deinen Entscheidungen halten. Wer auf Gott vertraut, trifft Entscheidungen, die Ihm gefallen. Niemand kann daran etwas ändern oder Einfluss ausüben. Gott bewahrt alle, die sich auf Ihn verlassen angesichts der Gefahr, die von menschlichen Meinungen ausgeht.

Die Wahl besteht zwischen einem Leben, das durch das Denken anderer regiert wird, und dem, wer Gott ist und was Er verheißen hat. Ersteres ist ein Leben der Sklaverei, ein Fallstrick; das zweite ist ein Leben in Freiheit und Sicherheit. Furcht legt einen Fallstrick, während Vertrauen uns in Sicherheit und Erhöhung versetzt.

Menschenfurcht brachte Abraham dazu, seine Beziehung zu Sara zu leugnen (1Mo 12:11-13; 1Mo 20:2). Sie veranlasste Petrus, seinen Herrn zu verleugnen (Mt 26:69-74). Paulus war frei von Menschenfurcht, weil er nicht Menschen, sondern Gott gefallen wollte und weil er kein Sklave der Menschen, sondern ein Sklave Christi sein wollte: „Denn suche ich jetzt Menschen zufrieden zu stellen oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefallen wollte, so wäre ich Christi Knecht nicht“ (Gal 1:10). Es ist eins der größten Übel bei Predigern, dass sie aus Furcht vor Menschen die Wahrheit verschleiern. So jemand handelt aus dem Gedanken heraus: „Was werden die Leute sagen?“, und nicht: „Was sagt der Herr dazu?“

Eine Form der Menschenfurcht (Spr 29:25) ist, „das Angesicht eines Herrschers“ zu suchen (Spr 29:26), um sein Recht zu bekommen. Dieser Herrscher kann sich als „ein Fallstrick“ entpuppen. Menschen können nicht zum Recht verhelfen, wohl aber Gott. Er gibt jedem das Recht, das ihm zusteht. Das Vertrauen auf Gott ist daher viel besser als Menschen zu fürchten oder ihre Gunst zu suchen, wie vornehm sie auch sein mögen oder über welche Mittel sie verfügen.

Unrecht tun oder auf geradem Weg gehen

Dieser Vers ist der letzte Spruch Salomos. Wir können sagen, dass er eine Art Zusammenfassung aller Belehrungen dieses Buches ist. Hier werden „die Gerechten“ und „der Gottlose“ einander gegenübergestellt. Aber nicht nur das. Es werden zwei völlig verschiedene Lebensstile und Haltungen miteinander verglichen, und es wird aufgezeigt, wie diese aufeinander wirken.

Die Gerechten und die Gottlosen verachten beide den Lebensstil des anderen. Sie kennen weder Wertschätzung füreinander noch kommen sie miteinander aus. Das ist die Folge ihrer gegensätzlichen Überzeugungen. Die Gerechten verachten „den ungerechten Mann“ und „der Gottlose“ verachtet den, der „auf geradem Weg“ geht. Salomo benutzt den starken Ausdruck „Gräuel“.

Beide verabscheuen einander, und doch gibt es einen Unterschied. Der Gerechte verabscheut das Unrecht des Gottlosen, aber nicht den Gottlosen selbst, während der Gottlose den anderen als Person hasst. Der Gottlose fühlt sich durch den Gerechten verurteilt, was umgekehrt nicht der Fall ist. Die Abscheu des Gerechten hat ihren Ursprung in seiner Gemeinschaft mit Gott (Ps 139:21; 22). Die Abscheu des Gottlosen hat hingegen ihren Ursprung in ihm selbst.

Seit dem Sündenfall gibt es grundsätzlich nur zwei Arten von Menschen in der Welt: Erstens die Nachkommenschaft der Schlange, das sind die Gottlosen, und zweitens die Nachkommenschaft der Frau, das ist Christus mit allen, die an Ihn glauben, das sind die Gerechten. Die Welt spricht wohl von „Toleranz“, alles ist erlaubt, aber im tiefsten Inneren ist die Welt der Gottlosen voller Hass gegen die Gerechten.

Gerechte und Gottlose leben in derselben Welt und tun eine Reihe von Dingen auf die genau gleiche Art und Weise. So essen und trinken sie beide, um am Leben zu bleiben; beide leben in Häusern und haben Familien und Freunde, beide fahren mit dem Auto zur Arbeit. Aber da hört die Übereinstimmung auf, denn sie werden durch völlig unterschiedliche Motive geleitet und beurteilen das Leben und alles, was dazugehört, vor einem völlig anderen Hintergrund. Die einen sehen und beurteilen alles mit den Augen Gottes, die anderen mit den Augen des Teufels.

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